Karl Hofstetter bringt es in seinem Gastkommentar (NZZ 17. 1. 19) auf den Punkt. Die Konzernverantwortungsinitiative würde die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandorts entscheidend schwächen. So sieht es auch der Bundesrat. Er lehnt die Initiative in der Botschaft entschieden ab. Grund dafür ist die völlig überzogene Unternehmenshaftung, welche die Initiative einführt. Diese lädt geradezu zu Klagen gegen Schweizer Firmen ein. Diese Gefahr schürt Unsicherheit und ist Gift für unsere gesamte Volkswirtschaft. Die Initiative wird so zu einer Einladung zu politisch oder wirtschaftlich motivierten Angriffen auf Schweizer Unternehmen. Wenn das Parlament nun entgegen der Meinung des Bundesrats einen Gegenvorschlag diskutiert, so droht es in die gleiche Falle zu tappen. Das liegt nicht zuletzt an der Umkehr der Beweislast, die unserem Rechtsverständnis völlig widerspricht. Sie versetzt Schweizer Unternehmen bei einer Klage von Anfang an in die Defensive, was nicht im Interesse des Erfolgsmodells Schweiz sein kann.
